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Da war sie. Ganz schön unvorsichtig, dachte Henning Larsson zuerst. Oder dreist. Aber weder das eine noch das andere traf zu. Fabia Terni war am Donnerstagabend, dem Abend vor ihrer Rückkehr nach Stockholm, von Arlanda aus abgeflogen. Sie hatte keinen Grund gehabt, das zu verschleiern. Von ihrem Tod ahnte sie zu diesem Zeitpunkt noch nichts, auch die Polizei und die Kameras brauchte sie nicht zu fürchten.

Henning gab dem alten Bürostuhl einen Schubs. Obawa und Åke vom Zoll standen schon die ganze Zeit hinter ihm. Henning hielt die Passagierliste hoch. „Gibt es irgendeine Möglichkeit, an den Namen zu kommen, den sie für den Flug verwendet hat?“

„Die gibt es“, sagte Åke im hinterwäldlerischsten Småländisch. Die besten Zöllner kamen aus Småland. Es musste an der Landschaft dort liegen, die einem von Kindheit auf ein außerordentliches Bewusstsein für Begrenzungen vermittelte. „Du schickst für jeden weiblichen Passagier eine Anfrage an die Polizeibehörde seines Heimatlandes.“

Åke überflog die Liste und zählte die vorhandenen Nationalitäten auf. Es waren siebenundvierzig Frauen aus neun Staaten an Bord der Maschine nach Zürich gewesen.

„Die Schweiz, Algerien und die USA kann ich übernehmen. Das liegt außerhalb Europas, und an der Stelle, wo diese Frauen in der EU eingereist sind, gibt es ein Foto ihres Passes.“

„Wie lange dauert das?“

„Es geht in jedem Falle schneller als bei den anderen. Bei den neun aus Deutschland wird es mühselig, weil dort nicht die Polizei die Pässe ausstellt sondern eine Meldebehörde mit solipsistischen Öffnungszeiten. Ich fange am besten gleich an.“

Solipsistisch, dachte Henning. Åke verwendete ständig småländische Ausdrücke, die Henning nicht verstand. Er rief Kjell an. „Wie kann ich von einer größeren Menge ausländischer Passagiere Personenabfragen machen?“, lautete seine Frage. „Ich muss an die Passbilder kommen.“

„Bist du noch in Arlanda?“

Henning bejahte.

„Schick die Liste an Sofi ins Büro. Das machen wir über die Kreditkarten. Am besten kommst du her.“

„Ich rufe wieder an.“ Henning drückte auf den roten Knopf, ohne eine Antwort abzuwarten, denn Åke war in den Raum hereingeeilt und fuchtelte mit den Händen. „Es geht viel einfacher! Über die Passagier-Historie. Wir machen das bei Flügen, deren Ziel oder Start außerhalb der EU liegt. Wenn der Pass bei der Einreisekontrolle auf den Scanner gelegt wird, zeigt der Monitor automatisch das Reisemuster des Passagiers und prüft, ob die Nummer des Passes abweicht.“

Åke rollte den Stuhl samt Henning darauf einfach ein Stück zur Seite, beugte sich über die Tastatur und drückte die F7-Taste. Die Passagierliste verwandelte sich in eine Folge von Blöcken unterschiedlicher Länge.

„Jetzt haben wir zu jedem Namen alle Ein- und Ausreisedaten seit Oktober 2001. Und allerlei Möglichkeiten, die Daten zu filtern.“

Henning grunzte vor Freude. „Wie schrecklich, dass so etwas möglich ist! Streich alle Männer und solche, die zum ersten Mal aus Schweden weggeflogen sind.“